Als wir in meinem eigenen Unternehmen etwa dreißig Personen waren, wurde uns klar, dass wir eine Vertriebsabteilung einrichten mussten, um weiter wachsen zu können. Wir stellten David (Name geändert) ein, um unser Produktportfolio zu erweitern. Die ersten sechs Monate waren eine echte Erfolgsgeschichte. Der nächste Schritt bestand in der Vergrößerung der Abteilung, und kurze Zeit später hatte David ein vierköpfiges Team. Und damit begannen die Schwierigkeiten. An vorderster Frontlinie leistete er hervorragende Arbeit, doch als Teamleiter war das genaue Gegenteil der Fall. Das traurige Ende war, dass ich David entlassen musste.
Die meisten Unternehmer haben mit Sicherheit schon einmal Ähnliches erlebt: Man hat Personen an einer Stelle, die nicht die erhoffte Leistung erbringen, weil falsch eingestellt wurde oder weil ihnen mehr Verantwortung übertragen wurde. Das Ergebnis: Personen, die nicht an der richtigen Stelle sind.
Die Personenkomponente bei EOS
Eine der sechs Schlüsselkomponenten des EOS-Modells sind die Personen: Die richtigen Personen. An der richtigen Stelle. Jim Collins sagt es in seinem bekannten Buch Good to Great ganz deutlich: Man braucht beides – die richtigen Personen an der richtigen Stelle.
Wenn ich mit Unternehmern, Managern und Teamleitern spreche, sind sich alle einig: Man braucht beides! Nur wie...? Das ist die Millionenfrage.
igostrategy stattet Unternehmen mit Methoden aus, mit deren Hilfe sie es schaffen. Dieser Artikel konzentriert sich auf den Aspekt der richtigen Stelle.
GWC und das Organigramm der Verantwortlichkeiten
Die Aufstellung des Organigramms der Verantwortlichkeiten ist der erste Schritt, um herauszufinden, ob eine Person an der richtigen Stelle ist. Darin sind die Funktionen im Unternehmen definiert und zudem drei bis sieben Verantwortlichkeiten, die zu jeder Funktion gehören.
Erst danach kann man GWC anwenden, eine aus dem Englischen stammende Abkürzung, die bedeutet: G: gets it (versteht es). W: wants it (will es). C: can do it (hat die Fähigkeit, es zu tun).
Man muss sich also bei jeder Funktion im Unternehmen fragen, ob die Person, die diese innehat, auch wirklich eine GWC-Person ist: Versteht sie es wirklich, will sie es wirklich, hat sie wirklich die Fähigkeiten.
Nehmen wir das Ganze einmal unter die Lupe:
Ja, ja, ja
Damit eine Person an der richtigen Stelle ist, muss sie die Funktion GWCen: verstehen, wollen und dazu in der Lage sein. Das finden Sie mit folgender Übung heraus: Stellen Sie sich die drei Fragen und beantworten Sie jede mit Ja oder Nein. Antworten Sie nicht mit „fast“, „zu 80%“, „mehr oder weniger“ etc. Anders gesagt: Damit eine Person in Ihrem Unternehmen oder in Ihrer Abteilung an der richtigen Stelle ist, muss die Antwort auf jeden Buchstaben der Abkürzung Ja lauten. Ja, ja, ja.
Wenn eine der drei Antworten ein Nein ist, dann klappt das Ganze in 99,5% aller Fälle nicht. Das haben wir mit EOS in tausenden Unternehmen und an zehntausenden Stellen erlebt. Hat man eine Person an einer Stelle, die nicht GWC ist, dann hat das zur Folge, dass deren Vorgesetzter einen Teil ihrer Arbeit übernimmt, und gemeinsam bremsen die beiden das Unternehmen auf dem Weg zu seinen Zielen.
GWC im gesamten Unternehmen?
Zurück zu meinem Beispiel aus der Einleitung, zu David, meinem Vertriebsleiter und GWC. Damals hatte ich EOS noch nicht in meinem Unternehmen umgesetzt und kannte GWC nicht. Wäre das der Fall gewesen, hätte ich David nicht mit der neuen Aufgabe betraut und damit eine Entlassung verhindert und viel Geld und Frustration gespart. David hatte das W, er wollte es, da bestand kein Zweifel. Aber ihm fehlten das G und das C. Er verstand die Anforderungen einer Vertriebsabteilung nicht: Aufbau eines effektiven Teams, Kommunikation, Ziele, Support-Software, Berichte etc. Die Antworten lauteten Nein, Ja, Nein.
Die richtigen Personen. An der richtigen Stelle. Man braucht beides. Wenn Sie das Ziel haben, mit dem Unternehmen zu wachsen, mehr Gewinn zu erwirtschaften, weniger zu arbeiten, delegieren zu können, besser zu leben… dann brauchen Sie beides. Im gesamten Unternehmen.
Beginnen Sie beim Management-Team und fragen Sie sich, ob die Personen, die Sie umgeben, GWC haben: Ja, Ja, Ja. Wenn dem nicht so ist, brauchen Sie nicht gleich morgen alle zu entlassen. Aber Sie können damit beginnen, Bewusstsein zu schaffen, dass Sie Maßnahmen ergreifen müssen. Wenn Sie dazu bereit sind.
Denken Sie daran:
- In menschlichen Angelegenheiten ist die Entfernung zwischen Anführern und dem Durchschnitt eine Konstante. (Peter Drucker)
- Große Dinge entstehen niemals in der Komfortzone.
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